Seiten

Samstag, 22. Januar 2011

Erinnerungen...

nun wo soll man da beginnen?

in meiner Jugend ist viel passiert, als ich 10 war wurde ich von meinen Eltern aus dem schönen Trier in das mir damals völlig unbekannten Bayern verschleppt. Zumindest fühlte ich das damals so, ich musste meine ganzen Freunde zurück lassen und ob man es glauben will oder nicht, ich frage mich heute noch wie es dem ein oder anderen von ihnen geht...

Nun in Bayern angekommen war der Start nicht ganz einfach, ich war der neue in der Klasse, doch schon bald hatte man nach den ersten Reibereien klar gestellt das ich was Aushalten konnte und ich wurde in die Klassengemeinschaft auf genommen. Es war eine lustige Zeit in der mir nur vereinzelte Augenblicke in Erinnerung sind... man wurde langsam größer und "erwachsen" zumindest waren wir damals der Meinung erwachsen zu sein.

Es war eine unbeschwerte und schöne eit in der man sich langsam auch für das weibliche Geschlecht zu interessieren begann, sorgen bestanden damals nur daraus das man am Nachmittag noch Hausaufgaben zu machen hatte, obwohl man doch viel lieber in den Wald gehen würde und sich mit den "Jungs" in unserer Hütte treffen wollte. wir haben damals eine alte Forsthütte mitten im Wald entdeckt und ein wenig her gerichtet, Decken rein Schlafsäcke, Comics, einige alte Playboys und die ersten Zigaretten.

Es waren schöne Zeiten und ich kann mich noch gut daran erinner als Tom mein bester Freund das erste Mädchen mit in unser Versteck brachte. Oh je gab das auf einmal ein durcheinander vor allem da auch ich ein Auge auf Claudia geworfen hatte, so hieß sie nämlich. Einige verließen aus Protest die Hütte, denn hier war "Frauen freie Zone."

Schon damals habe ich gerne und viel gelesen und ein oder zwei Tage davor hatte ich im Bücherregal meiner Eltern eine Entdeckung gemacht, die mein Leben und vor allem meine Sicht auf die holde Weiblichkeit grundlegend prägen sollten... ich habe "die Geschichte der O" gefunden, und neugieriger weise gleich zu lesen begonnen. Da meine Freunde es gewohnt waren das ich oft einfach nur still in der ecke sitzend dabei war und gelesen habe hatte ich an diesem Tag das besagte Buch dabei und war gerade darin vertieft als Claudia plötzlich vor mir stand.

Es war in der Kombination mit dem gelesenen ein berauschender Anblick, es war zu dem Zeitpunkt Sommer, brütend heiß, nur hier im Wald und in der Forsthütte, war es etwas kühl, sie hatte ein luftiges Sommerkleidchen an, das ich selbst mit heutigen maßstäben als verboten kurz bezeichnen würde. aber was noch wichtiger war, man konnte sehen das sie keinen BH trug. Viele der mädchen in unserer klasse waren ganz stolz darauf einen BH an zu haben, und ich wusste das auch Claudia eigentlich immer einen an hatte. aber heute nicht, und man konnte es deutlich sehen.

Sie war damals 14, schlank ein niedliches Gesicht mit einer kleinen Stupsnase, langen braunen Haaren die ihr fast bis zum Hintern gingen und katzenhaften grünen Augen die mich schon faszinieren hatten als ich sie das erste mal gesehen hatte. natürlich kam die obligatorische Frage "was machst du da?". Nun da ich cool und lässig sein wollte und um ein wenig meine Verlegenheit zu überspielen meine lakonische Antwort "lesen." ich kann mich noch genau an ihren verdutzten blick erinnern, aber naja ich hab ja auch gerade gelesen.

In dem Moment ist Tom wieder aufgetaucht und hat uns ein Bier gebracht, wie gesagt wir waren in Bayern und man war der Meinung als erwachsene müsste man Bier trinken. Wir haben also an gestoßen und ich konnte das Buch möglichst unauffällig in meinem Rucksack verschwinden lassen. Mich hat es nie gestört das meine Jungs mich beim lesen darin gesehen haben, natürlich kamen hin und wieder fragen was ich denn da genau lesen würde, aber sie waren ausweichende antworten von mir gewohnt. Doch irgendwie störte es mich das Claudia mich damit gesehen hatte, ich konnte es mir nicht wirklich erklären warum, doch ich denke mal ich wollte nicht das sie es wusste. Immerhin kannten mich ja alle als den lieben, netten Chris, auch wenn sie genau wussten das dem nicht so war, denn die meisten streiche die unsere Klasse den Lehrern spielten sind schon damals auf meinem Mist gewachsen, wobei ich mich aber immer dezent im Hintergrund gehalten habe.

Ich habe es schon damals gehasst in der Öffentlichkeit zu stehen, zu viel Aufmerksamkeit zu bekommen, und irgendwie haben meine Klassenkameraden das auch akzeptiert, aber weiter, wir haben dann eine weile zusammen gesessen ich kann mich nicht mehr daran erinnern was wir genau besprochen hatten aber ich weiß noch das es mit einem Ereignis in der schule zu tun hatte. am späten nachmittag passierte das was auf keinen fall passieren durfte uns ging das Bier aus, also sind Tom und ich los gezogen um neues zu organisieren.

Zu dieser Zeit war das kein Problem, da ist man selbst als 13 jähriger in nen Laden marschiert hat sich nen Kasten Bier geschnappt sein Taschengeld an der Kasse hin gehalten mit der Bemerkung "Ist für Papa!" und schon war man inklusive Bierkiste wieder draußen. Es dauerte fast eine stunde bis wir wieder unsere Hütte erreicht haben wo wir von den anderen mit großen hallo empfangen worden sind, allerdings was ich da gesehen habe hat mir doch das Blut in den adern gefrieren lassen... Claudia saß auf "meinem!" Platz und blätterte in der Geschichte der O. ich war im ersten moment total entsetzt, und habe sie nur angestarrt. Ich weiß nicht mehr wie lange es gedauert hatt bis sie auf gesehen hat, auf einmal knallrot geworden ist, ein leises "entschuldige." gemurmelt hat und dann fast fluchtartig unsere hütte verlassen hat. Tom ist sofort hinter ihr her und ich habe sie noch draußen sagen hören das sie heim will.

Das war mir alles egal, sie wusste von meinem Geheimnis! Ich kann mich noch gut an die Panik erinnern die ich damals gefühlt habe, sie würde es sicher ihren Freundinen erzählen und oh Gott würde das peinlich für mich werden...


0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen